Meilenstein bei der Suche nach einer zweiten Erde

Die Entdeckung wurde am Montag auf einer „Kepler“-Konferenz der US-Raumfahrtbehörde NASA bekanntgegeben. Es ist nicht der erste Nachweis eines Planeten in der bewohnbaren Zone eines anderen Sterns, aber der erste mit dem Weltraumteleskop „Kepler“. Hinweise auf Leben haben die Astronomen dort bislang jedoch nicht gefunden.

Flüssig oder fest?

Der Planet Kepler-22b und sein Heimatstern sind etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Kepler-22b ist nach NASA-Angaben der bislang kleinste sogenannte Exoplanet, der in der bewohnbaren Zone eines sonnenähnlichen Sterns aufgespürt wurde. Sein Durchmesser ist nur etwa 2,4 Mal größer als derjenige der Erde. Er umrundet seine Sonne, die etwas kleiner und kühler ist als unsere, alle 290 Tage.

Auf dem Planeten mit der Katalognummer Kepler-22b herrschen nach Berechnungen der Forscher milde 22 Grad Celsius. Wasser wäre dort flüssig, sofern es existiert. Das ist eine Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Die Forscher haben allerdings keinerlei Lebenszeichen auf dem Planeten gefunden.

Ob es sich um einen Gesteinsplaneten wie die Erde handelt, oder ob er hauptsächlich flüssig oder gasförmig ist, stehe noch nicht fest, erläuterte die NASA. Die Entdeckung sei jedoch ein wichtiger Meilenstein bei der Suche nach einer zweiten Erde. Der Fund soll im Fachblatt „The Astrophysical Journal“ veröffentlicht werden.

Rote Zwergsonne

Im vergangenen Jahr hatten andere Forscher den Exoplaneten Gliese 581g in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns geortet, einer roten Zwergsonne. Als bewohnbare Zone um einen Stern gilt derjenige Bereich, in dem Wasser flüssig wäre. Flüssiges Wasser ist die Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen.

Das NASA-Weltraumteleskop „Kepler“, das zur Suche nach erdähnlichen Planeten gestartet worden war, hat bislang mehr als 2.300 Kandidaten für Exoplaneten bei anderen Sternen gefunden, davon 48 Kandidaten in bewohnbaren Zonen. Von diesen ist Kepler-22b der erste, dessen Existenz sich mit Folgebeobachtungen bestätigen ließ, hieß es auf der Konferenz im Ames-Forschungszentrum der NASA in Moffet Field (Kalifornien).

Die Forscher haben inzwischen zwei Umläufe des Planeten um seinen Stern beobachtet, dreimal ist er dabei von der Erde aus gesehen vor seiner Sonne vorbeigezogen. „Das Schicksal meinte es gut mit uns bei der Entdeckung dieses Planeten“, sagte „Kepler“-Chefwissenschaftler William Borucki. Den ersten Hinweis auf Kepler-22b habe das Teleskop bereits drei Tage nach der offiziellen Inbetriebnahme im Frühjahr 2009 geliefert. „Den entscheidenden dritten Transit haben wir in der Weihnachtszeit 2010 beobachtet.“

Quelle: www.heute.de, dpa

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